Challenges and practices for Swiss Non-Profit Organisations

Dec

13

2013

Challenges and practices for Swiss Non-Profit Organisations

Die Zusammenarbeit von Non-Profit-Organisationen und deren Geldgeber ermöglicht es, wichtige gesellschaftliche Aufgaben zu erfüllen, die der Staat und die Wirtschaft nur ungenügend wahrnehmen können. Doch wie effizient ist diese Zusammenarbeit? Was sind die Probleme und wo gibt es neue erfolgsversprechende Ansätze?

(Originally published in Solafrica's Blog - German only)

 

Das Team von SUSTINOVA hat dazu eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse interessante Einblicke geben in das Wesen der Philanthropie und des Non-Profit Sektors in der Schweiz.

Für die Studie Current challenges and practices in philanthropy konnten 11 Förderstiftungen und 9 Projektinitiatoren aus der Schweiz und Liechtenstein gewonnen werden. Die Fallstudien wurden zwischen April und September 2013 durchgeführt.



Aktuelle Herausforderungen

Die Ergebnisse unterstreichen einige der wichtigsten Herausforderungen für Non-Profit-Organisationen:

  • Geldgeber wollen attraktive Projekte fördern, die sichtbare Resultate liefern. Neben den operativen Projektkosten sind sind sie auch bereit einen gewissen Betrag an Overhead-Kosten (Gemeinkosten) für die Organisation zu übernehmen. Doch es gibt einen steigenden Druck diese zu minimieren. Gleichzeitig sinkt die Breitschaft, die Organisation selber finanziell zu unterstützen. Somit bleibt für die Weiterentwicklung der Organisation und interne Prozesse nur wenig Geld übrig.
  • Die Anforderungen für Offenlegung und Berichterstattung von Projekten hat  über die Jahre stetig zugenommen. Neben einem Mehraufwand für beide Seiten hat dies aber auch zu mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht geführt.
  • Die grossen Geldgeber haben einen starken Einfluss auf das, was NGOs tun. Oft dienen sie kleineren Geldgebern auch als Referenz. Dies kann zu einer thematischen Konzentration der Gelder führen.
  • Ein wachsender Teil der Fördergelder wird nicht mehr à fonds perdu vergeben, sondern von Impact Investors und Venture Philantropists investiert. Diese Geldgeber wollen ihr Kapital zurück, sind gleichzeitig aber bereit, für einen sozialen oder ökologischen Mehrwert eine tiefere Rendite oder ein grösseres Risiko zu akzeptieren.
  • Geldgeber und Investoren fordern Innovationen, sind meist jedoch nicht bereit, Forschung vor und nach Projekten zu finanzieren oder Projektinitiatoren bei der Verbesserung ihrer Kapazitäten zu unterstützen.

Diese Faktoren führen zu ernsten, strukturellen Herausforderungen für die ausführenden Organisationen: vor allem die Beschränkung der Finanzierung auf die konkreten Projekte verringern die Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der eigenen Organisation. Doch auch im non-Profit Bereich ist es entscheidend, als Organisation sich wandeln und anpassen zu können.



Mögliche Lösungen

Das Erstellen einer schlankeren Organisation kann dabei nur ein Teil der Lösung sein. Andere Optionen sind:

  • die gezielte Suche nach nicht-zweckgebundenen Mittel und Einnahmen z.B. durch den Verkauf von Produkten (wie Bio- und Frair-Trade Produkte) oder durch die Bereitstellung innovativer Dienstleistungen für die Gönner (CO2-Kompensation oder die Solarvignette).
  • sich auf Projekte konzentrieren, die eine Rendite erzielen oder wenigstens kostendeckend sind, aber immer noch dazu beitragen, das eigentliche Grundproblem anzugehen. Der Aufbau von Sozialen Unternehmen z.B. im Gesundheits- oder Energiesektor sind typische Beispiele.
  • die Zusammenarbeit mit anderen NGOs um die Effizienz und den Impact zu steigern.

Mit diesen neue Ansätzen können auch neue Finanzierungsquellen wie “Impact Investments” und neue Finanzierungsmechanismen wie Crowdfunding erschlossen werden.

Diese Trends gewinnen zurzeit viel an Schwung und können für Non-profit Organisationen eine gute Gelegenheit sein, bestehende Geschäftsmodelle weiter zu entwickeln. Jede dieser Optionen erfordert jedoch eine Bereitschaft zu starken Veränderungen und ein hohes Engagement in der Organisation, um gut umgesetzt und glaubwürdig nach außen getragen zu werden.



Paulo Morais ist Mitbegründer von SUSTINOVA. Er und sein Team unterstützen gemeinnützige Organisationen, um den positiven Einfluss deren Aktivitäten zu vergrössern.

Der Solafrica-Blog bietet involvierten und interessierten Personen eine Plattform für Beiträge zu den Themen von Solafrica. Die hier veröffentlichten Beiträge sind persönliche Stellungnahmen der Autoren/innen und entsprechen nicht zwingend den Ansichten von Solafrica.

 

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